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Klage um den kleinen Jakob

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Wo ist der kleine Jakob geblieben?
Hatte die Kühe waldein getrieben,
Kam nimmer wieder,
Schwestern und Brüder
Gingen ihn suchen in'n Wald hinaus –
Kleiner Jakob, kleiner Jakob, komm' zu Haus!

Wohin ist der kleine Jakob gegangen?
Hat ihn ein Unterird'scher gefangen,
Muß unten wohnen,
Trägt goldne Kronen,
Gläserne Schuh, hat ein gläsern Haus.
Kleiner Jakob, kleiner Jakob, komm' zu Haus!

Was macht der kleine Jakob da unten?
Streuet als Diener das Estrich mit bunten
Blumen und schenket
Wein ein, und denket:
Wärest du wieder zum Wald hinaus!
Kleiner Jakob, kleiner Jakob, komm' zu Haus!

So muß der kleine Jakob dort wohnen,
Helfen ihm nichts seine güldenen Kronen,
Schuhe und Kleider,
Weinet sich leider –
Ach! armer Jakob! – die Äuglein aus.
Kleiner Jakob, kleiner Jakob, komm' zu Haus!



Ernst Moritz Arndt


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Der Gaul

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Es läutet beim Professor Stein.
Die Köchin rupft die Hühner.
Die Minna geht: Wer kann das sein?-
Ein Gaul steht vor der Türe.

Die Minna wirft die Türe zu.
Die Köchin kommt: Was gibts denn?
Das Fräulein kommt im Morgenschuh.
Es kommt die ganze Familie.

"Ich bin, verzeihn Sie", spricht der Gaul,
"der Gaul vom Tischler Bartels.
Ich brachte Ihnen dazumaul
die Tür- und Fensterrahmen!"

Die vierzehn Leute samt dem Mops,
sie stehen, als ob sie träumten.
Das kleinste Kind tut einen Hops,
die andern stehn wie Bäume.

Der Gaul, da keiner ihn versteht,
schnalzt bloß mal mit der Zunge,
dann kehrt er still sich ab und geht
die Treppe wieder hinunter.

Die dreizehn schaun auf ihren Herrn,
ob sprechn er nicht möchte.
"Das war", spricht Professor Stein,
"ein unerhörtes Erlebnis!" ...





Christian Morgenstern


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Das Geheimnis des Traumes

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Kann ich von den tausend Sternen,
Die des Nachts am Himmel stehn,
All die vielen Namen lernen,
Ehe sie am Tag vergehn?

Ach, ich weiß auch von den Bäumen
Nur so ab und zu ein Wort,
Und sogar in meinen Träumen
Ist ein namensloser Ort.

Aber muss ich alles kennen,
Um mit Lust dabei zu sein? -
Sterne dürft ihr gern benennen,
Doch die Träume bleiben mein.

Wenn die Wolken sie verhüllen,
Manchen Stern, sogar den Baum,
Wird er trotzdem mich erfüllen,
Mein geheimnisvoller Traum.




von Paul Spinger



- mehr auf seiner wundervollen Webside "Paul Spinger - Lyrik und Germanistik"

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Mein Kind, wir waren Kinder

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XXXVIII

Mein Kind, wir waren Kinder,
Zwei Kinder, klein und froh;
Wir krochen ins Hühnerhäuschen,
Versteckten uns unter das Stroh.

Wir krähten wie die Hähne,
Und kamen Leute vorbei -
Kikereküh! sie glaubten,
Es wäre Hahnengeschrei.

Die Kisten auf unserem Hofe
Die tapezierten wir aus,
Und wohnten drin beisammen,
Und machten ein vornehmes Haus.

Des Nachbars alte Katze
Kam öfters zum Besuch;
Wir machten ihr Bückling und Knickse
Und Komplimente genug.

Wir haben nach ihrem Befinden
Besorglich und freundlich gefragt;
Wir haben seitdem dasselbe
Mancher alten Katze gesagt.

Wir saßen auch oft und sprachen
Vernünftig, wie alte Leut
Und klagten, wie alles besser
Gewesen zu unserer Zeit;

Wie Lieb und Treu und Glauben
Verschwunden aus der Welt,
Und wie so teuer der Kaffee,
Und wie so rar das Geld! - - -

Vorbei sind die Kinderspiele,
Und Alles rollt vorbei -
Das Geld und die Welt und die Zeiten,
Und Glauben und Lieb und Treu.




Heinrich Heine, Buch der Lieder (Gedichte) 1817 - 1826



Photo copyright: Isabella Kramer
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Bei den Eichelelfen

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Bei den Eichelelfen


Tollkühn sind die Eichelelfen!
Einer will den anderen toppen,
um mit kunstgerechten Sprüngen
möglichst kräftig aufzuploppen.

Vierfach Salto – Blopp, Peng, Bitsch
höchst gewagte Pirouetten.
Vor dem kalten Bad im Teich,
kann nur noch ein Hopser retten.

Hüte segeln durch die Luft,
manche springen auch zu zweit,
denn das bringt gleich doppelt Freude,
fliegt man auch nur halb so weit.

Ganz famos ist Autoditschen.
Wer den Dreh kennt, ist fein raus.
Jeder Plong auf Windschutzscheiben
erntet kräftigen Applaus.

Doch am meisten zählt der Spaß,
den das Herbstspiel allen macht.
Wenn du leis‘ bist, kannst du hören,
wie ein Eichelelfchen lacht.








veredit©isabella.kramer 2008



Safe Creative #1009237420611




Gemälde copyright: Isabella Kramer 


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Kontakt über email: vere_dit@yahoo.de





Der Pfau

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Der Pfau  

Es stellt der Pfau im Prachtornat
Sich vor dem Vögelchore, —
Und hätt' er rothe Strümpfe an,
So war' er Monsignore.
Und schritt er vor den andern erst
Daher auf rothen Sohlen,
So thät  aus ihrem Futter er
Wohl gar den Zehent holen.
Sie müßten dann beim Hochamt ihm
Demüthig ministriren:
Bei der Capelle soll der Specht
Den Tacktstock rüstig führen.
Der Dompfaff kriegte seinen Theil,
Noch mehr die schwarze Krähe,
Der lange Storch, der würd' Hatschier *,
Daß er zur Ordnung sehe.
Doch ach! Die ganze Herrlichkeit
Sie kann nicht recht gedeihen,
Die Ursach' ist, daß rothe Strumpf'
Ihm Gott nicht will verleihen.





von Adolf Pichler, 1819 - 1900


... aus der Sammlung Arabesken



Photo copyright: Isabella Kramer



Erläuterung von wikipedia ... Hartschier
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Das große Karussel

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Das große Karussel


Im Himmel ist ein Karussell,
Das dreht sich Tag und Nacht.
Es dreht sich wie im Traum so schnell,
Wir sehn es nicht, es ist zu hell
Aus lauter Licht gemacht;
Still, mein Wildfang, gib acht!

Gib acht, es dreht die Sterne, du,
Im ganzen Himmelsraum.
Es dreht die Sterne ohne Ruh
Und macht Musik, Musik dazu,
So fein, wir hören's kaum;
Wir hören's nur im Traum.

Im Traum, da hören wir's von fern,
Von fern im Himmel hell.
Drum träumt mein Wildfang gar so gern,
Wir drehn uns mit auf einem Stern;
Es geht uns nicht zu schnell,
Das große Karussell.





Richard Fedor Leopold Dehmel







Photo copyright: Isabella Kramer



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